Sonntag, 17. Juli 2016

Hoffnung für Cushing-Pferde

Pferde mit der Diagnose Cushing galten bisher als unheilbar. Eine Operation wie im Humanbereich ist bisher nicht möglich. In den Niederlanden arbeiten Wissenschaftler nun jedoch an einer Möglichkeit, die eine vollständige Heilung möglich machen könnte.

 Das Equine Cushing Syndrom entsteht in den meisten Fällen durch einen gutartigen Tumor der Hirnanhangdrüse. Durch diesen Tumor kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons ACTH und dadurch zu einer Überproduktion des Hormons Cortisol. Die Folge sind zum Teil lebensbedrohliche Stoffwechselstörungen wie z. B. Hufrehe.

Kann beim Menschen der krankheitsauslösende Tumor durch einen operativen Eingriff entfernt werden, ist dagegen beim Pferd ein solcher chirurgischer Eingriff bisher nicht möglich. Denn um beim Pferd an den auslösenden Tumor zu gelangen, müsste man sich durch zentimeterdicke Knochen arbeiten. Auch das nötige Werkzeug für eine Entfernung gibt es bislang nicht.

Auf der Suche nach einer alternativen Methode fand Aimee Sakes von der Abteilung für Biomechanik an der TU Delft heraus, dass es beim Pferd eine Verbindung zwischen der oberflächlichen Gesichtsvene und der Hirnanhangdrüse gibt. Mit einem flexiblen Instrument kann man durch diese Gesichtsvene an den Tumor gelangen und ihn entfernen. An einem toten Pferd ist dieser Eingriff bereits gelungen und die Forscher sind überzeugt, dass auf diese Weise auch die Tumorentfernung am lebenden Pferd erfolgen könnte.

Es bedarf jedoch noch weiterer Testläufe und einer Weiterentwicklung des Equipments, bis es soweit ist. Dann könnte man jedoch die Lebensqualität der vom Equinen Cushing Syndrom betroffenen Pferde erheblich verbessern. Solange bleibt jedoch nur die medikamentöse Behandlung von Cushing. Diese kann zwar den Tumor nicht beseitigen, aber wenigstens die in den meisten Fällen schmerzaften Symptome.

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